Tag 3 - Teil 2 und Tag 4

Tag 3. Teil 2

 

Auf dem Weg nach Öresund haben wir im Ort Borlänge einen Reifenhändler gefunden, der uns für günstiges Geld einen gebrauchten Satz Hinterreifen aufgezogen hat. Direkt gegenüber gab es einen Autoteilehandel namens Meca, was hier in Schweden eine Kette zu sein scheint. Dort haben wir nach einem Radlager für hinten gefragt. Leider hatten sie keins vorrätig, allerdings konnten sie dort im System checken, ob eine Filiale unterwegs eins hat und tatsächlich gab es eins direkt auf dem Weg in dem Ort "Mora". Dort haben wir ein einzelnes bekommen und direkt ein weiteres in die Filiale nach Östersund bestellt, welches wir am frühen Morgen des nächsten Tages abholen können. Zwischen Meca und Öresund fuhren wir durch idyllische Landschaften mit wunderschönen Wäldern und Seen. Inmitten dieser Idylle gingen auf einmal die ABS uns DSC Kontrollleuchten an und der Tacho zeigte maximal 70 km/h an, auch als wir den Wagen auf weit über 130 km/h beschleunigten. So kann man zwar gut Strecke machen, allerdings könnte es dann doch auch ärger geben. Nachdem der Tacho komplett ausgefallen war, haben wir mal angehalten um die Sicherungen zu prüfen. Dabei haben wir auch noch einmal auf die Reifen geschaut und diese waren schon wieder auf der Innenseite so weit runtergefahren, dass die Drähte hervortraten. Ab da hat sich unser Partnerteam (Team Rheinland) an die Spitze gesetzt. Durch das Hinterherfahren konnten wir somit nicht zu schnell fahren. In Östersund am Campingplatz angekommen haben wir zunächst unser Lager aufgeschlagen und uns um die Tagesaufgabe gekümmert. Diese bestand darin einen Fisch zu fangen, ein Feuer zu machen, den Fisch über dem Feuer zu räuchern und anschließend zu essen. Alternativ gab es die Möglichkeit ein Foto davon zu machen, wie man das Seeungeheuer "Storsjöodjuret" fängt. Dieses soll in dem See, an dem Östersund liegt wohnen. Es lief natürlich auf die Alternative raus, da leider kein Fisch gebissen hat. Es gesellten sich noch andere Teams zu uns und es wurde noch ein feucht-fröhlicher Abend.

 

Tag 4. Immer noch Östersund

 

Der Tag startete zäh, da wir vor der Norwegischen Grenze noch möglichst viel Bier am Abend vorher vernichten wollten. Gegen 8 Uhr Morgens nach dem Frühstück haben Stefan und Sebi sich auf den Weg zum Autoteilehandel gemacht. Dort angekommen kam ein Mechaniker (Mats-Uwe) der angrenzenden Werkstatt auf uns zu. Dieser hatte anhand unserer Beklebung erkannt, dass wir am BSC teilnehmen. Er hatte im Vorjahr einem anderen Team aus Homburg bei einem Autoproblem geholfen. Wir schilderten unsere Probleme und frugen, ob er unseren Bronco nicht mal auf die Bühne heben könnte, um die Radlager zu prüfen. Dies hat er sofort gemacht und stellte tatsächlich einen Schaden am Radlager fest. Ebenfalls war ein Lager am Querlenker defekt, was ebenfalls Ursache für den hohen Reifenverschleiß war. Wir fragten sofort, ob er uns bei der Reparatur behilflich sein könnte, was er bejahte, jedoch konnte er erst ab 14 Uhr den Wagen annehmen. Mit dieser guten Nachricht sind Stefan und Sebi zurück zum Campingplatz gefahren. Dort konnte in aller Ruhe noch geduscht werden. Auch die Angeln wurden noch einmal ins Wasser gehalten. Leider wieder ohne Erfolg. Natürlich fing es an, wie aus Eimern zu regnen, kurz bevor wir das Lager abgebaut haben. Im strömenden Regen wurde das Zelt abgebaut und alles eingepackt.

Um kurz vor 14 Uhr standen wir zusammen mit Team Rheinland wieder bei Mats-Uwe auf der Matte. Er war noch mit anderen Reparaturen beschäftigt, daher hatten wir Zeit uns um neue Reifen zu kümmern. Auch dabei war Mats-Uwe uns behilflich, indem er uns sagte, wo es Reifenhändler gibt und was noch viel unglaublicher war, hat er uns seinen Wagen zum Besorgen neuer Reifen geliehen. Also fuhren Stefan uns Sebi zunächst zur ersten Adresse, die Mats-Uwe ihnen genannt hatte. Dort gab es leider nur neue (und somit teure) Reifen. Man riet uns allerdings mal zum Schrottplatz zu fahren. Gesagt, getan. Sebi und Stefan fuhren also mit dem geliehenen Wagen zum ca. 5 km entfernten Schrottplatz. Dieser war enorm gut. Man zog eine Nummer, trug sein Anliegen vor und die Teile wurden einem gebracht. Zum Überbrücken der Wartezeit gab es eine Sitzecke mit Gratis Kaffee und freiem WLAN. In der nötigen Größe gab es nur noch einen 2er Satz Winterreifen. Ohne nachzudenken kauften wir diese, da sie als Ersatz dienen sollten und es uns somit egal war, ob Sommer- oder Winterreifen. Allerdings sind die Winter in Schweden anders, als in Deutschland. Somit waren die schwedischen Winterreifen mit Spikes ausgestattet. 

Stefan und Sebi also mit den verschlissenen und den Spike-Reifen zum ursprünglichen Reifenhändler, um die "neuen" Reifen aufziehen zu lassen. Dort war man allerdings sehr beschäftigt, wodurch wir alles daließen, um es später (nach etwa einer Stunde) fertig aufgezogen und gewuchtet abzuholen. Der Hunger trieb uns danach in ein Einkaufszentrum, um dort etwas zu essen. Auch ein Supermarkt wurde aufgesucht, um ein paar Snacks und Energydrinks zu kaufen. Der Plan war wenn der Wagen am Abend fertig wird, die Nacht durchzufahren, damit wir morgen die Fähre in Bodø zu den Lofoten nehmen können. Nach dem Einkauf gingen wir zurück zum Reifenhändler, um die Reifen abzuholen - Riesen Schock, hatte geschlossen. Nach diversen Anrufen konnte Sebi erreichen, dass noch einmal ein Mitarbeiter zurückkommt, um uns die Reifen noch zu geben. Beim Blick durchs Fenster waren die Reifen nämlich fertig zu sehen. Nach etwa einer halben Stunde kam also ein Mitarbeiter zurück und händigte uns die Reifen aus. Mit den Reifen zurück bei Mats-Uwe dachten wir, dass wir diese bald aufs Dach schnallen könnten und losfahren, allerdings gab es nach so vielen Glanzleistungen und Glück dann doch die erste negative Nachricht: Das Auto wird nicht fertig. Zwar bekommt er die neuen Lager hin, aber das Vermessen und Einstellen der Spur ist nicht  mehr möglich. Dies müsse ein Kollege am folgenden Tag tun. Nach dieser schlechten Nachricht haben wir Team Rheinland losgeschickt. Durch diese Verzögerung schaffen wir es nicht mehr zum morgigen Checkpoint auf die Lofoten und bloß weil wir ein Problem haben, sollen die anderen nicht diese wunderschönen Inseln verpassen. Spätestens am Nordkap werden wir uns wieder treffen. Nachdem wir uns von Team Rheinland verabschiedet haben, sind wir in die Werkstatt, um Mats-Uwe zu unterstützen. Beim Entfernen der Radlager bot sich uns ein Bild des Schreckens. Das linke war total zerstört. Wir können froh sein, dass es uns nicht bei voller Fahrt blockiert ist. Als Mats-Uwe unsere "neuen" Reifen gesehen hat, meinte er dass das Fahren mit Spikes im Sommer verboten ist und zeigte uns, wie man die Spikes mittels einer Spaxschraube, welche in einen Akkuschrauber gespannt wird, die Spikes "aus dem Reifen bohren" kann. Durch das Entfernen der Spikes können wir nun die Reifen straffrei benutzen.

Gegen 21 Uhr sind wir fertig geworden. Damit der Kollege die Spur zügig einstellen kann, bleibt unser Bronco in der Werkstatt. Mats-Uwe hat uns seinen Wagen geliehen, damit wir in ein Hotel kommen. Wir haben uns für ein Hotel entschieden, da wir sonst alles hätten umpacken müssen. Nun liegen wir im Hotel, updaten unseren Blog und gucken das Spanien-Kroatien Spiel. Je nachdem wie wir die kommenden Tage online sind, werden wir euch weiter auf dem Laufenden halten. Gute Nacht! Euer Strickclub Rallye Team.

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Kommentare: 2
  • #1

    Jürgen und Heike aus Bonn (Mittwoch, 22 Juni 2016 05:51)

    Kopf hoch. Beim Start Event in Hamburg wurde doch die Parole ausgegeben dass das Wichtigste an der Rallye ist, dieses wunderbare Abenteuer zu genießen und dass es nicht darauf ankommt, alle Pläne und Vorgaben zu erfüllen. Ich bin mir sicher, dass gerade die tolle Hilfsbereitschaft euch nachhaltig als großartige Erfahrung in Erinnerung bleiben wird.

  • #2

    Achim (Mittwoch, 22 Juni 2016 11:03)

    Jungs, eure Mühen werden belohnt werden, ich bin mir ganz sicher, haltet durch. Bim, deine Eltern haben recht, ich beneide euch um diese Erfahrungen, ein echtes Abenteuer.